Selbstorganisation, Verantwortung, Gesellschaft

Von subatomaren Strukturen zu politischen Zukunftsvisionen

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Paperback, 526 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1996e druk, 1996
ISBN13: 9783531125053
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Juridisch :
VS Verlag für Sozialwissenschaften 1996e druk, 1996 9783531125053
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Samenvatting

"Selbstorganisation und Verantwortung" - ein eigenartiger Tite!. Gibt es das iiberhaupt, Selbstorganisation? Widerstrebt es nicht im tiefsten unserem, vielleicht auch speziell dem deutschen Denken, daB sich Dinge sozusagen von alleine organisieren, daB sich spontan Strukturen bilden, ohne Vorgaben von auBen? Wo wir doch gewohnt sind, daB alles gemacht und organisiert wird, von Gott ange­ fangen iiber die Regierung bis zum Abteilungsleiterund letzten Aktivisten! Erleben wir nicht auch an uns selbst, daB wir etwas wollen und dann auch tun? Vorstellungen dieser Art diirften indes ein entscheidendes geistiges Hindemis darstellen, urn komplexes Systemverhalten - ob in der Natur oder in menschlichen Gesellschaf­ ten - zu begreifen. Wenn es aber Selbstorganisation gibt - und vieles, nicht nur das Wachsen von Kindern und Baumen - spricht eigentlich dafiir, was ist 'Selbstorganisation', was bedeutet sie? Welches sind die Bedingungen, unter denen sie zustande kommt? Und miissen wir nicht eben so fragen, welches die Bedingungen und Vorausset­ zungen von Verantwortung sind, die wir in irgendeinem Zusammenhang "tragen" oder "zu der wir den anderen zu ziehen" gewohnt sind? Was hat iiberhaupt das eine mit dem anderen zu tun? Stehen beide nicht in einem uniiberbriickbaren Gegensatz, schlieBen sie sich nicht letztlich aus? Oder ist Selbstorganisation im Gegenteil geradezu ein Weg zur Lasung vieler Probleme, vor denen wir im Hinblick auf Verantwortung stehen, vielleicht sogar eine Mag­ lichkeit, Verantwortung in ihrem eigentlichen Kern zu starken, der hohlen Arroganz von Macht und Geld zu entfliehen und ein Versinken im Ozean allgemeiner Heuchelei zu vermeiden?

Specificaties

ISBN13:9783531125053
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:526
Druk:1996

Inhoudsopgave

Vorwort.- A Erkenntnistheoretische Betrachtungen zur geistesgeschichtlichen Entwicklung des Abendlandes: Wissenschaft und Leben.- I. Das Weltbild der klassischen Wissenschaft: Auf den Spuren von Descartes und Newton.- Zur historischen Stellung der Aufklärung.- Der mechanistische und rationale Zugriff.- Zum Stellenwert der Objektivität.- Wissenschaft und Zweckrationalität.- Technische Modelle in den Humanwissenschaften.- Zur Relativität von Wissenschaft.- „Wendezeit“?.- II. Unser heutiges Leben als Spiegel der geistesgeschichtlichen Entwicklung.- Gewandelte Dimensionen von Zeit und Raum.- Atomisierung, Fragmentierung und Objektivierung.- Quantifizierung und Veräußerlichung.- Die Auflösung konkreter Wirklichkeit in abstrakter Rationalität.- Der Größen- und Machbarkeitswahn.- Der Verlust des Eigentlichen.- III. Neue Erkenntnisansätze in der Physik des 20. Jahrhunderts: Die fühlbare Realität des Universums.- Die Wende im subatomaren Bereich.- Die Anfänge: der Feldbegriff.- Albert Einstein und die Relativitätstheorie.- Weitere Entwicklungswege der modernen Physik.- Das Prinzip der Einheit.- Die wechselseitige Durchdringung von Gegensätzen.- Die neue Beziehung zwischen Beobachter und Objekt.- Das Komplementaritätsprinzip.- IV. Die Wissenschaft vom Ungeordneten und Unbestimmbaren: Der Ansatz der Chaos-Theorie.- Chaos und Ordnung.- Gesetze der Komplexität.- Die Rolle nicht-linearer Wechselwirkungen.- Die Unvoraussagbarkeit des Verhaltens in komplexen Systemen.- Die Bedeutung der Ausgangsbedingungen.- Attraktoren und Fraktale.- Wert und Sinn von Chaos.- Zum grundsätzlichen Stellenwert der Chaos-Theorie.- V. Entwicklungswege und ihr Preis.- B Selbstorganisation im naturwissenschaftlichen Bereich.- I. Zur Komplexität biologischer Zusammenhänge.- Allgemeine Gedanken zu Systemen und ihrer Umwelt.- Die enge und vielfältige Verknüpfung von Organismus und Umwelt.- Jean Piaget: Das Anpassungsgeschehen.- Eigentümliche Entsprechungen.- Was ist was und was ist wie? — Die Bedeutung der „Umstände“.- Genom und epigenetisches System.- Epigenetische Schlaglichter.- Systembetrachtung der Anlage-Umwelt-Beziehung.- II. Systemdynamik und Selbstorganisation.- Rückkoppelungsphänomene und Regulationen.- Fluktuationen und Kipp-Umschwung.- Die Theorie der Selbstorganisation.- Selbstorganisation und Umwelt.- III. Umberto Maturana und Francisco Varela: Die Autopoiese.- Autopoietische Systeme.- Die operationale Geschlossenheit und die Konstruktion der Wirklichkeit.- Innere Kohärenz und „Eigenverhalten“.- IV. Iya Prigogine: Die dissipativen Strukturen.- Dissipation und Unumkehrbarkeit.- Beispiele für Ordnungsbildungen und ihre Erklärung.- Systemgeschichte und Verzweigungspunkte.- V. Hermann Haken: Die Synergetik.- Vom Wasserdampf zum Laserstrahl.- Selbstorganisation im Computer und im Nervensystem.- Aufschlußreiche Gesellschaftsspiele.- Chaos und Strukturbildung.- VI. Manfred Eigen: Die Hyperzyklen-Theorie.- Ein Blick auf die Welt der Moleküle.- Was ist ein Hyperzyklus.- Selbstorganisation und Selektion.- VII. Zur erkenntnistheoretischen Bedeutung des Prinzips der Selbstorganisation.- Selbstorganisation und „Zufall“.- Rauschen und Organisationseffizienz.- Selbstorganisation und Selbsttranszendenz als Grundlage eines neuen Weltbildes.- Ethische Konsequenzen.- C Aspekte der Selbstorganisation im geistig-seelischen Bereich.- I. Analogien.- Durchgehende Grundprinzipien und das Bemühen um eine einheitliche Betrachtung der Welt.- Analogienbildung als ein Grundmerkmal menschlichen Denkens.- Analogien und Homologien.- Analogien und vorhandenes Wissen.- Synästhesien.- Wert und Sinn von Analogien.- Zur Frage der Abgrenzung zwischen Natur-und Geisteswissenschaft.- II. Selbstorganisation und Selbsttranszendenz als individualpsychologische Phänomene.- Rückblick auf die grundsätzliche Rolle der Selbstorganisation.- Selbstorganisation und Lernen.- Selbstorganisation und Persönlichkeit.- Selbstorganisation und Psychotherapie.- III. Autonomie, Autorität und Selbstentfaltung.- Zum Wesen der Autonomie.- Das Janusgesicht der Autonomie.- Selbstbestimmung und Autorität.- Zur Problematik menschlicher Selbstentfaltung.- Der Entwicklungsweg zu einer autonom-altruistischen Persönlichkeit.- IV. Zur allgemeinen Bedeutung von Selbstorganisation und Selbstregulation im menschlichen Leben.- Vertrauen und Gegnerschaft, Spontaneität und Planbarkeit.- Der Organismus als selbstregulierendes System.- Kulturelle Verschiedenheiten.- V. Zur Problematik erzieherischer Eingriffe.- Die Institution Schule.- Das Lernen in der Schule.- Erziehung als außengesteuerter Eingriff in ein System.- VI. Non-direktive Pädagogik und selbstbestimmtes Lernen als Alternativen.- Die Rolle der humanistischen Psychologie.- Die Konzeption einer non-direktiven Pädagogik.- VII. Praktische Wege zur Selbständigkeit und Verantwortung in der Kindheit: Die Erfahrungen der Nikitins.- Die Wunderkinder von Bolschewo.- Gedanken zum Aufwachsen in einer Umwelt von Gefahren.- Was ist aus den Kindern der Nikitins geworden?.- D Selbstorganisation in menschlichen Gruppen und Gesellschaften.- I. Selbstorganisation, soziale Ordnung, Hierarchie und Gesellschaft.- Gedanken zu sozialer Ordnung und Gleichheit.- Funktions- und Werthierarchien.- Gibt es überhaupt Selbstorganisation im Rahmen größerer sozialer Gebilde?.- Das Durchbrechen der Selbstabgeschlossenheit und Prozesse der Selbst-Transformation.- Paradoxe Effekte.- Volkswirtschaftliche und ökologische Aspekte.- II. Selbstorganisation und soziale Gruppen.- Selbstorganisatorische Prozesse in menschlichen Gruppen.- Soziale Selbstorganisations-Strukturen.- Betriebe: selbstorganisierte Gebilde und partizipatives Management.- Die Konzeption der Selbstverwaltung.- Jugoslawische und algerische Erfahrungen.- III Soziobiologie und kulturelle Evolution.- Zur Frage biologischer Grundlagen soziokultureller Phänomene.- Die Konzeption einer kulturellen Evolution.- IV. Typische Prozesse in menschlichen Gesellschaften.- Zur allgemeinen Dynamik in gesellschaftlichen Systemen.- Ein Blick auf konkrete geschichtliche Zusammenhänge unter dem Aspekt der Selbstorganisation.- Elitenbildung und Erstarrung.- V. Individuum und soziale Organisation in unterschiedlichen Gesellschaftsformen.- Von der Frühzeit zum Mittelalter.- Zur Charakteristik hochentwickelter Gesellschaften.- Schwierigkeiten heutiger Politik.- Selbstorganisation und Autonomie, Demokratie und Anarchie.- VI. Aspekte zukünftiger Politik: Von der Kontextsteuerung zum sozialen Symbiotismus.- Ein Bild unterschiedlicher Tendenzen.- Dezentralisierung, Umgang mit Komplexität und Staatsminimierung.- Die Bedeutung von Umfeld, Selbststeuerung und Integration.- Die Idee eines sozialen Symbiotismus.- E Das Phänomen Verantwortung: sein Umfeld und seine Voraussetzungen.- I. Grundlagen, Wesen und Grenzen von Ordnung, Normen und Regeln.- „Natürliche“Ordnungen.- Das Gehirn als Ordnung-schaffendes Organ.- Der Begriff „Norm“.- Die soziale Funktion von Normen.- Normen-bezogene Schwierigkeiten und Systemkonflikte.- Gefahren einer strikten Ordnungs- und Regelorientierung.- Grundhaltungen zu Normen.- II. Werte, Wertklärung und heutige Wertwelt.- Werte und Wertethik.- Die Methode der Wertklärung.- Überlegungen zur heutigen Wertwelt: Ethik, technische Welt und Kultur.- III. Begriff und Bedeutung der evolutionären Ethik.- Idealistische und evolutionäre Ethik.- Allgemeines und Konkretes zur evolutionären Ethik.- Probleme des heutigen Menschen aus der Sicht der evolutionären Ethik.- IV. Was ist eigentlich Verantwortung? Definition, Bedeutung und Aspekte der Verantwortung.- Die Bedeutung des Begriffs in Alltag und Wissenschaft.- Ist Verantwortung identisch mit Haftung und Disziplin?.- Das eigentliche Wesen der Verantwortung.- Die Rolle des Gewissens.- Formen der Verantwortung.- Personale und universale Verantwortung.- V. Ein Blick auf das weitere Umfeld der Verantwortung.- Kulturanthropologische Zusammenhänge.- Das „moderne“Zeitalter.- Die Bedeutung des klassischen wissenschaftlichen Weltbildes für die Verantwortungs-Problematik.- Persönliche Motivation und Institutionalisierung.- Macht und Verantwortung.- Loyalität, Autonomie und Strafen.- VI. Wege zur Verantwortung.- Kann es eine Erziehung zur Verantwortlichkeit geben?.- Das Ziel einer Harmonisierung von Eigen Verantwortung und Normenbefolgung.- F Zusammenschau und Perspektiven.- I. Der Mensch in der modernen Welt.- Das Dahinschwinden von Weisheit und Sinn.- Der Egoismus von Individuen und sozialen Gruppen.- Ideologie und Sozialisation.- II. Szenarien und Alternativen.- An der Schwelle der Zukunft.- Zwei gegensätzliche Szenarien.- Komplexität und Unsicherheit.- Von der Natur lernen.- Eine neue Rolle von Politik.- III. Bewußtseinswandel oder Selbstzerstörung.- Der Überstieg in neue Ebenen des Bewußtseins und gesellschaftliche Bedingungen.- Ein Wettlauf von Entwicklungstendenzen.- Bildnachweise.

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