Versuch über den Normalismus

Wie Normalität produziert wird

Specificaties
Paperback, 449 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1996e druk, 1996
ISBN13: 9783531128801
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Juridisch :
VS Verlag für Sozialwissenschaften 1996e druk, 1996 9783531128801
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Samenvatting

Wie ich in dieser Studie betone, ist der "normalistische Archipel" zwar keineswegs deckungsgleich mit so etwas wie der "Modeme" (er 'nimmt viel weniger Platz ein') -dennoch ist er so gigantisch, dafi eine Monographie bei dem Versuch seiner Kartographierung hoffnungslos ilberfordert ware. Ich bitte daher urn dreierlei Ein­ sehen (bzw. Nachsicht): Erstens bestand schon mein Projekt in dem sehr vie I be­ scheideneren Untemehmen, 'bloB' einige interdiskursive Hauptachsen des "Arch i­ pels" vorlaufig zu skizzieren. Der beschrankte Raum zwang auch dabei zu weite­ ren erheblichen Einschnitten, insbesondere mufite der Anmerkungsapparat auf mehr als ein striktes Minimum zurechtgestutzt werden. Zu diesem Sparpaket ge­ hort auch das Literaturverzeichnis, das sich auf aktuelle Forschungsliteratur zur "Normalitat" beschrankt (mit stichwortartigen orientierenden Hinweisen bei Titeln, die im Haupttext nicht behandelt werden konnten). Quellentexte und insbesondere altere 'Klassiker' sind also nur in den Anmerkungen bibliographisch erfafit. Zwei­ tens ist die Intention der Stu die strikt analytisch-deskriptiv. Das wird sie mogli­ cherweise weder vor dem misreading bewahren, sie wolle sich mit "der" Statistik ganz allgemein anlegen (obwohl ich mich bemilht habe, meine Bewunderung fur diese fundamentale Hilfswissenschaft, ohne die auch "polyeurhythmische" Alter­ nativen zum Normalismus -die nicht Gegenstand dieser Studie sein konnten -gar nicht denkbar waren, genilgend deutlich zu konnotieren und zu denotieren) -noch vor der umgekehrten Unterstellung, sie verhalte sich apologetisch zum (insbeson­ dere flexiblen) Normalismus. Drittens wird die Untersuchung bei allem Bemilhen urn Interdisziplinaritat ihre subjektivitats-und symbolanalytische Schlagseite nicht verbergen konnen. Das will sie aber auch gar nicht.

Specificaties

ISBN13:9783531128801
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:449
Druk:1996

Inhoudsopgave

Vorbemerkung.- I Einleitung — „Normalität“als spezifische Kategorie (vs. „Normativität“).- 1. „Normalität“ — ein diskursives Ereignis.- 2. Das Rätsel „Achtundsechzig“und die Normalität.- 3. Hans Magnus Enzensberger: Zur Verteidigung welcher Normalität?.- 4. Literatur als Interdiskurs im Normalismus und das Symbol der „Eindimensionalität“.- 5. Zur Konstellation des Eindimensionalen und des Normalen in der Literatur seit 1968.- 6. Kunst und Literatur im Normalismus: Die (nicht) normalen Fahrten.- 7. Rainald Goetz: Medienkonsum posthistorisch im „Café Normal“.- II Die Fragestellung: Der Platz des Normalismus in modernen Kulturen. Die konstitutive Spannung zwischen flxistischem Protonormalismus und flexiblem Normalismus.- 1. Zwei normalistische Strategien (Protonormalismus vs. Flexibilitätsnormalismus).- 2. Die Langlebigkeit des Protonormalismus: Nach Kurt Schneider Paul Bresser.- 3. Die Kinsey-Reports als diskursives Ereignis und der Durchbruch des flexiblen Normalismus in den USA.- III Auf dem Wege zu einer Theorie der Normalität: „vor“Achtundsechzig.- 1. Theodor W. Adorno oder Der verleugnete Flexibilitäts-Normalismus.- 2. Normalismus und „Eindimensionalität“: Herbert Marcuse.- IV Auf dem Wege zu einer Theorie der Normalität: „nach“ Achtundsechzig.- 1. Zwischen medizinischer und sozialer „organischer Normalität“ (Georges Canguilhem).- 2. Normalitäts-Dispositive bei Foucault zwischen protonormalistischer Dressur und normalistischer Flexibilisierung.- 3. Normalität, Versicherung und Sozialrecht: François Ewalds Archäologie des „Vorsorgestaats“.- 4. Von der psychiatrischen Ausschließung der Anormalen zur flächendeckenden Betreuung von ‘Behinderung’ (Robert Castel).- 5. Die Sphäre der Sozialarbeit alsflexibles Feld zur Produktion normalisierter Charaktere (Jacques Donzelot).- 6. Auf dem Wege zu einer allgemeinen Theorie (flexibler) sozialer Normalisierung: Marc Guillaume.- 7. Ian Hacking. Zum Anteil der mathematischen Statistik am Normalismus.- 8. Normalismus und Risikoblindheit (Ulrich Beck).- 9. Was meint „Normalisierung von Unwahrscheinlichkeit“? (Niklas Luhmann).- V Zur Diskursgeschichte des Normalismus — Aufstieg und Ausbreitung eines Dispositiv-Netzes.- 1. „Normal“/„Normalität“/„Normalisierung“: Stationen und Etappen eines diskursiven Komplexes vor Quételet und Comte.- 2. Entwicklungsschritte normalistischer Dispositive und ihrer Theorie.- 3. Facetten einer Theorie des (Proto-)Normalismus im 19. Jahrhundert: Von Quételet und Comte bis Durkheim — ein Höhenkamm und seine Basis.- 4. Zum Aufkommen flexibel-normalistischer Taktiken.- VI Umrisse einer struktural-funktionalen Theorie des Normalismus.- 1. Normalismus als Antwort auf moderne ‘exponentielle’ Dynamiken.- 2. Konkurrenzinduzierte Dynamik als Energie der ‘exponentiellen’ Trends („Leistungsprinzip“).- 3. „Atomisierung“ und Ver-Massung im normalistischen Blick.- 4. Zur Sonderrolle der Industrienorm im Normalismus.- 5. Konstitution von homogenen Normalfeldern mittels der Herstellung von Vergleichbarkeit und mittels Verdatung.- 6. Kontinuierung der Diskontinuitäten — Normalisierung semantischer und symbolischer Differenzen — Eindimensionalisierung, Skalierung und Quantifizierung.- 7. Das Bündel normalistischer Kurven, die Gaußoidkurven und das BasisNormalitäts-Dispositiv.- 8. Normalisierendes Floating.- 9. Normalismus und Prognostik.- 10. Selbst-Normalisierung der Subjekte, normalistische Subjektivität.- 11. Das Paradox der Normalitätsgrenze.- 12. Normalismus:Konturen eines Konzepts.- VII Normalistische Kollektivsymbolik und der High-Tech-Vehikel-Körper.- Die vertikale Achse.- Die diagonale Achse.- Die horizontale Achse.- VIII Normalistische Subjektivierung und Selbst-Normalisierung/SelbstAdjustierung.- 1. Psychotherapie als Adjustierung abweichender „Lebenslinien“ (Alfred Adler).- 2. Von der (protonormalistischen) „Normalbiographie“ zum (flexiblen) „Normallebensentwurf“.- 3. Von der diskontinuierlichen Polarität der Geschlechter zum kontinuierlichen Gender-Mix.- 4. Das „Streß“-Konzept im Anschluß an Hans Selye als generelles (kybernetisches) Normalfeld psychosomatischer Homöostase.- 5. Die eklektizistische Massen-Therapie-Kultur („Therapie der Normalen“) in den USA.- 6. Hypothese über die subjektive Rückkopplung symbolischer Gaußoidkurven.- 7. Geständnisliteratur.- IX Auf dem Weg zum universalen Normalismus?.- 1. Ein politisches Normalitäts-Dispositiv (links/Mitte/rechts/Extreme).- 2. Fünf Normalitätsklassen, Aporien der (normalistischen) neuen Welt-Ordnung.- 3. Aporien normalistischer As-Sociationstypen (Normal-Monade, Normal-Familie, Normal-Club, Normal-Nationalstaat).- X Schluß: Knappe Ressource Normalität?.- Literatur.- Abbildungsnachweise.

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