Im Dschungel der Paragraphen

„Rechtsgefühl“ zwischen Klischee und Information

Specificaties
Paperback, 237 blz. | Duits
VS Verlag für Sozialwissenschaften | 1984e druk, 1984
ISBN13: 9783531116662
Rubricering
Juridisch :
VS Verlag für Sozialwissenschaften 1984e druk, 1984 9783531116662
Verwachte levertijd ongeveer 9 werkdagen

Samenvatting

I. Klischees als Wahmehmungsfilter Dieses Buch ist das dritte in einer Reihe von Darstellungen, de­ ren Untertitel auf die Analyse von Klischees verweist. Wir be­ gannen 1973 mit einer Jugendbuchanalyse "Zwischen Leitbild und Klischee", legten 1978 eine Analyse von Kinderaufsatzen vor: "Familie zwischen K:lischee und Wirklichkeit" und bezie­ hen uns hier auf die Wahrnehmung der juristischen Arbeit "zwi­ schen Klischee und Information". Diese Gemeinsamkeit ist kein Zufall. Uns war die Frage nach den Handlungszielen wichtig, die Kindern (und Erwach­ senen) fiir ihr Verhalten erfahrbar werden. Das konnen Normen und Leitbilder sein; aber auch Informationen, Problemstellun­ gen, Drohungen und Belohnungen. Die mit der Tatsache des Le­ bens gegebene Handlungsbereitschaft (auch Handlungsfahigkeit oder Handlungsmoglichkeit) wird durch die jeweiligen Zielange­ bote der Umwelt "kanalisiert" und durch die Riickmeldung iiber Erreichen und Verfehlen der erwiinschten Ziele zu mehr oder weniger dauerhaften Einstellungen und situationsspezifischen Handlungen geformt. Befriedigendes Verhalten hiingt wesentlich von den Wahr­ nehmungen ab, die uns etwas iiber die erwiinschten oder uner­ wiinschten Handlungsziele mitteilen. Klischees sind in diesem Zusammenhang grobe Filter, durch die nur wahrnehmbar wird, was unseren Erwartungen gemaB ist. Sie farben, blenden aus und reproduzieren Gewohntes. Sie vereinfachen die mogliche Vielfalt der Wirklichkeit und wiegen uns in einer Pseudosicher­ heit, die uns eine Neuorientierung und die damit verbundene Verunsicherung erspart. Klischees vermitteln uns nur starre Grundmuster, die beliebig auflegbar und wiederholbar sind.

Specificaties

ISBN13:9783531116662
Taal:Duits
Bindwijze:paperback
Aantal pagina's:237
Druk:1984

Inhoudsopgave

Erstes Kapitel: Einführung.- I. Klischees als Wahrnehmungsfilter.- II. Zur Diskussion um das „Rechtsgefühl“.- III. Zum Konzept dieser Arbeit.- 1. Die Wahrnehmung juristischer Arbeit.- 2. Zur Entwicklung des „moralischen Urteils“.- 3. „Rechtsgefühl“ als Funktion von Kenntnissen.- 4. Justiz und Öffentlichkeit.- IV. Kinder und Jugendliche schreiben über Strafvollzug und Rechtsprechung—Dokumente des „Zeitgeistes“?.- 1. Ein Rückblick: Ergebnisse einer Erkundungsstudie von 1969.- 1. Richter ist ein schwerer Beruf (19).- 2. Ich möchte nicht Richter sein (20).- 3. Eigenschaften und Verhaltensweisen (20).- 4. Neues einführen und Altes abschaffen (20).- 5. Außenseiter der Gesellschaft (21).- 6. Und solche Strafen gibt es auch (21).- 7. Besonders hart zu bestrafende Delikte (22).- 8. Gering zu bestrafende Delikte (22).- 9. Von den Strafarten (23).- 2. Strafvollzug und Rechtsprechung heute.- 1. Menschen im Gefängnis — so stelle ich mir ihr Leben vor (25).- 2. So müßte ein Richter urteilen (31).- 3. Alle Macht den Richtern? (33).- 4. Gymnasiasten aus dem Rechtskundeunterricht — Opposition contra Information? (43).- 5. Wissen und Meinung als Basis für eine Benotung — auch eine Motivation? (47).- 6. Kinder zwischen zwei Rechtskulturen — eine Klasse griechischer Schüler in Deutschland (54).- 7. Beispiele aus einem Preisausschreiben (56).- V. Das Meinungsspektrum unserer Aufsätze — Kategorien und Zitate aus der Inhaltsanalyse.- 1. Menschen im Gefängnis — so stelle ich mir ihr Leben vor.- A. Formale Übersicht (58).- B—I/II. Äußerer Rahmen und Tagesablauf (59).- B—III. Wie wird Gefängnisdasein bewertet? (60).- B—IV. Was wird Gefangenen zur Last gelegt? (62).- B—V. Warum sind diese Menschen kriminell geworden? (62).- B—VI. Welche Strafarten kennen die Schüler — welche phantasieren sie? (63).- B—VII. Wie sehen unsere Schreiber die Verantwortlichen für den Strafvollzug? (64).- B—VIII. Wie empfinden die Gefangenen ihre Haftbedingungen? (64).- B—IX. Die wahre Strafe kommt erst nach der Haft! (65).- B—X/XI. Es gibt Unterschiede im Strafvollzug (66).- B—XII. Persönliche Stellungnahmen (67).- 2. Von der Verantwortung der Richter: Wenn Ich Richter wäre!.- A. Alleinherrschaft des Richters (70).- B—I/II. Das erwartete Verhalten hat kommunikativ zu sein (71).- B—III. Welche Strafen sollte ein Richter verteilen? (72).- B—IV. Die Hintergründe der Tat (75).- B—V. Persönliche Stellungnahmen (75).- Zweites Kapitel: Gesellschaft im Spiegel ihrer Rechtsprechung.- I. Repräsentativität oder Arbeitshypothesen.- II. Strafvollzug und Rechtsprechung — Meinungen, Urteile, Erwartungen.- III. Alle Macht den Richtern? Die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit.- 1. Füße, Bauch und Kopf — von der Berufskultur des Juristen.- 2. Der Jugendrichter.- 3. Laien und Juristen im Gerichtssaal.- 4. Erwartungen unserer jugendlichen Schreiber.- 5. Verhaltenserwartungen in Trainingsprogrammen.- IV. Vom Kapitalverbrechen zum Kavaliersdelikt — die Bewertung von Straftaten.- V. Strafe zwischen Vergeltung und Therapie.- VI. Alltagstheorien über Kriminalität — oder: Das Dilemma des „freien Willens“.- VII. „Rechtsgefühl“ im Alltag: „Wenn man so etwas tut, bekommt man Schwierigkeiten!“.- VIII. Empirie und Rechtsprechung.- 1. Zur Standortbestimmung.- 2. Was die Analyse empirischer Arbeiten leisten kann.- 3. Die „Realität“ des sozialpsychologischen Aufsatzes.- IX. „Rechtsgefühl“ oder moralisches Urteil? Fragen und Antworten im Spiegel der Psychologie.- 1. Beiträge zur Entwicklung der Moralität: Theorien und Modelle.- 2. Die „Rekapitulation der Stammesgeschichte“.- 3. Die Entwicklungsstadien des moralischen Urteils.- 4. Die Angemessenheit von Altersvorgaben im Straf- und Zivilrecht.- 5. Zusammenfassung.- Drittes Kapitel: Recht und Öffentlichkeit — Justiz im Spiegel der Medien.- I. Recht und Rechtsprechung im Spiegel: Zerrspiegel oder Realitätskontrolle?.- II. Das dogmatische Selbstverständnis der Justiz: Feierreden oder Nekrologe.- 1. Der apolitische Diener an der Sache.- 2. Das Idealbild des humanistischen Menschen.- 3. Die Darstellung von Grundkonflikten.- III. Juristen in der Anekdote.- IV. Juristen und Straftäter in Gerichtsreporten der „seriösen“ Presse und in literarischen „Urkundenreporten“.- V. Straftäter, Fahnder und Juristen in Massenmedien, im Fernsehen und im Groschenroman.- 1. Medien als Produzenten von Wahrnehmungsfiltern.- 2. Der Groschenroman — oder: Die Sehnsucht nach dem „Starken Mann“.- 3. Zusammenfassung.- VI. Informationen über Recht — für Laien schmackhaft gemacht?.- Viertes Kapitel: „Rechtsgefühl“ und „kommunikative Didaktik“ als Beiträge zu einer Psychohygiene der juristischen Profession.- I. Rechtskundliche Unterweisung als institutionalisierte Information.- 1. Rechtsgefühl, Informiertheit und Befolgung von Gesetzen.- 2. Empfehlungen zum Rechtskundeunterricht aus den Ländern der Bundesrepublik.- 1. Organisationsformen, Inhalte, Lehrpläne, Lernziele (168).- 2. Empfehlungen zur Didaktik (170).- 3. Der Rechtskundelehrer — gibt es ihn überhaupt? (172).- 4. Praxiserfahrungen im Protokoll (173).- 5. Rechtskundliche Unterweisung zwischen Theorie und Praxis (177).- 3 Der Schüler als Objekt des Unterrichts?.- 1. Rechtskundeunterricht im Urteil der Schüler (182).- 2. Vom Nutzen des Rechtskundeunterrichts für den Juristen (185).- 3. Selbstbild und Wertorientierungen Jugendlicher als Faktoren von „Rechtsgefühl“ (188).- 4. Jugend und Justiz und ihre Kommunikation (190).- II. Rückbesinnung und Ausblick: Wege im Dschungel?.- 1. „Rechtsgefühl“ als das Erlebnis von Konsonanz und Dissonanz zwischen Wahrnehmung und Erwartung.- 2. Wahrnehmung als selektives Verhalten.- 3. Wissen — Werten — Urteilen.- 4. Rechtsgefühl und Handlungskompetenz.- I. Anmerkungen.- II. Hinweise zur Untersuchung.- 1. Anweisungen für sozialpsychologische Aufsatzuntersuchungen.- 2. Kategoriensysteme zu den „Richteraufsätzen“ und den „Gefängnisaufsätzen“.- 3. Tabellen.- 1. Gesamtübersicht — Verteilung der Aufsätze (226).- 2. Verteilung der Aussagenanzahl (226).- 3. Verteilung der Interessen auf die Grundkategorien der Richteraufsätze (% der Schüler) (227).- 4. Verteilung der Interessen auf die Grundkategorien der Gefängnisaufsätze (% der Schüler) (228).- III. Literaturverzeichnis.- IV. Artikel in Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen.

Net verschenen

Rubrieken

Populaire producten

    Personen

      Trefwoorden

        Im Dschungel der Paragraphen